FREITAG
Freitag, der 13. April - Das perfekte Datum, um ins erste Festival der Saison zu starten. Guten Mutes und ohne große abergläubische Bedenken ging es wieder einmal nach Lichtenfels und somit quer durch das schöne Frankenland. Sowohl Anreise als auch der Akkreditierungsprozess liefen ohne große Aufregung ab und da man recht zeitig gestartet war, hatte man nach der Ankunft auch noch genug Zeit, um das Fahrzeug für die bevorstehende Nacht und als liquides Zwischenlager zu bereiten. Der Start war für 14.20 Uhr mit den Schweizern Abinchova gesetzt, doch kein Freitag, der 13., ohne entsprechende Mißgeschicke! [Win]
Imperious
Los ging der Tag dann direkt mit einem Ausfall: Abinchova hatten abgesagt und so eröffneten Imperious das Ragnarök 2012. Die Bayreuther fanden sich somit in der Pflicht, ihren Black Metal an die noch jungfräulichen Zuschauer zu bringen, was zugegeben ohne große Probleme von der Hand ging. Die selbsternannten Epic Black Metaller kredenzten ihr letztjähriges Full-Length “Varus” und drifteten hier und da mal in den Death Metal ab. Gute Show mit netten Momenten, aber auch ohne größere Überraschungen. Kann man machen. [Win]
Velnias
Bei Velnias war es dann schon ziemlich voll, was umso erstaunlicher ist, als dass es sich stilistisch um Doom handelte. Ein Genre, dass von den Veranstaltern eigentlich artfremder Festivals höchstens dazu eingesetzt wird, um am letzten Tag die Leute langsam wieder in Schwung zu bringen. Heuer war dem nicht so, denn obwohl die Band nur ein Album draußen hat, kannten wohl doch einige die Amis und ließen sich schnell in Stimmung bringen. Zurecht: Der Sound war gut, die Stimmung passend und auch musikalisch gab sich das Quartett keine Blöße. [Fur]
Voluspaa
Der folgende Slot gebührte den Norwegern Voluspaa um Freddy Skogstad, der jene Truppe bereits seit 1994 pflegt und normalerweise allein agiert. Dass das live eher unpraktisch ist, hat der selbstsichere Nordmann eingesehen und sich ein Line-Up für den Nachmittag zusammengestellt. Zu hören bekam man gediegenen Viking Black und vornehmlich das 2010er “Åsa”-Album. Nach einer freundlichen DIY-Ankündigung auf Deutsch, in der man zu hören bekam, wer und warum jener dort auf der Bühne steht, röhrte die Viking-Maschine los. Der Sänger, eine Mischung aus einem jungen Joe Cocker und einem norwegischen Redneck, fluktuierte zwischen klaren Tönen und kratzigen Screams, orientierte sich aber eher an der Schwarzmetallischen Belegschaft des Festivals. Die Gitarren gingen mit eher gelassener Doomigkeit ans Werk und der ganze Auftritt wirkte kraft- und stimmungsvoll. [Win]
King Of Asgard
Die sympathischen Schweden waren schon Backstage bei bester Laune und auch auf der Bühne war die Stimmung Bombe. Einige wussten wohl um die Qualität der Band und füllten jede Pause mit „King of Asgard“-Rufen. Der kleine Stiefbruder von Amon Amarth, welchem man auch auf Metal Blade ein Heim gewährt, wusste die Massen zu begeistern. Dicke Viking-Death-Salven, drückende Drums und ein generell guter Sound, ließen King of Asgard zu einer erfreulichen Überraschung werden. [Fur]
Heol Telwen
Kurzzeitig mit den Iren Mael Mordha, die erst Samstag spielen sollten, verwechselt, bekam man schnell klar, dass es sich bei den Franzosen Heol Telwen nicht um Doom Metal handelt. Und auch, wenn Bassist Vincent seit der Haupthaarrasur wie Alan. A Nemtheanga aussieht, von irischer Verzweiflung war hier auch nichts zu hören. Vielmehr begab man sich in folkig-schwarzmetallische Klänge, die zwischen melodisch ruhigen und schnellen Riff-Passagen schwankten. Bekannt waren mir die Franzosen bis dato nicht, aber zu verachten war es auch nicht, was man hier geboten bekam. Deutlich neutrauler als noch bei King of Asgard, lockerte das Publikum mit der Zeit wieder auf und auch Heol Telwen sollten gute Resonanz bekommen. [Win]
WALDGEFLÜSTER
Waldgeflüster waren so ein Beispiel, dass viele folkige Bands live ziemlich anders klingen können, als auf Platte. Der Sound war zum ersten mal an diesem Tag perfekt und die Songauswahl auf die schnelleren Black Metal Songs fixiert, so dass die Jungs zur bisher besten Band des Abends avancierten. Erstaunlich, findet man die Jungs bei YouTube doch in einer Ecke mit den ganzen schlechten Ein-und Zweimann-Projekten. Mit einem organischen Schlagzeug wirkte der schroffe melancholische Black Metal der Bayern aber über jeden Zweifel erhaben. Zumal hinter der Band auch etwas mehr steckt, als Saufen und Wikingerverehrung. [Fur]
Mistur
Nach Waldgeflüster war es nicht ganz einfach, das besoffene Pack nochmal zu motivieren. Die Halle war deutlich geleert, aber Mistur ließen sich dadurch nicht unterkriegen. Die Norweger schienen sich generell wenig Gedanken zu machen und prügelten relativ geradewegs drauf los. Eine gute Mischung aus Melodie und Aggressivität machten Mistur immer noch zu einem der interessanteren Vertreter der massigen Herrschar an Folk Black Metal. Alle mal besser als das, was im Anschluss mit Rabenschrey folgen sollte und gutes Licht gab es auch noch! [Win]
Rabenschrey
Rabenschrey sind sicher eine etwas speziellere Band, die Jungs ließen es sich aber nicht nehmen, ordentlich Stimmung zu machen und auch das Publikum ließ sich nicht lange bitten. Der Gitarrist im feinstem Heat-Ledger-Joker-Outfit stellte, wenn man ehrlich ist, mit seinem sehr bluesigen Spiel viele Gitarristen des Tages in den Schatten. Sicher war dieser Auftritt nicht für jeden etwas, aber besser als das viele Quetschen/Dudelsack-Gesäusel. [Fur]
AGALLOCH
Bei Agalloch hatte ich eigentlich nur die Befürchtung, dass es ähnlich wie auf der DVD nicht ganz sauber wird. Da die Amis allerdings grad eh im Tour-Rhythmus sind, waren diese Befürchtungen unbegründet. Der Sound war brilliant und ein Song lief in den anderen über. Genau so hatten sich viele den Gig gewünscht. Wahrscheinlich waren Agalloch auch die romantischste Band des Tages, wenn man sich die vielen knutschenden Pärchen betrachtete, die überall den Blick versperrten. Die Setliste dürfte keine Wünsche offen gelassen haben und war gespickt mit Klassikern jüngeren und älteren Datums wie “Falling Snow” und “Into the Painted Grey”. Eigentlich hätten die Amis mit der Absage von Abinchova ja noch mehr Spielzeit eingeräumt bekommen können, aber naja, einen Zehnstunden-Gig will ja auch niemand bezahlen und so war schließlich das Sol Invictus-Cover “Kneel to the Cross" der passende Abschluss für eines der besten Konzerte die ich je gesehen habe. Wir sind unwürdig! [Fur]
Varg
Varg wurden von uns geflissentlich ignoriert und stattdessen mit kräftiger Hilfe von Whiskey/Cola, den Schweizern auf den Zahn gefühlt und nebenbei ein bisschen mit A Forest of Stars gequatscht, die auch nur extra wegen diesem Gig aus Leeds angereist waren. Kurz war man trotzdem anwesend, um ein oder zweimal auf diesen Knopf an der Kamera zu drücken, wobei gerade irgendein Song von “Blutaar” lief. Was soll man sagen, spielen können die Coburger schon, aber verhalten sich auch wie die größten Rockstars von Welt. Immer schön den Kajalstift bei der Hand und mit einer generellen Angepisstheit auf “gesprächswillige” Tussies warten. Ahoi! [Win]
A Forest Of Stars
Irgendwie wirkten A Forest of Stars so, wie Eluveitie mal vor vielen Jahren, bevor das große Gelddrucken begann. Etwas aufgeregt beim Soundcheck und jeder mit sich beschäftigt, begannen die Briten adrett gekleidet und zu weiten Teilen barfuß ihr Set, dass zwar ok, aber nicht so packend wie auf Platte war. Lag vielleicht am Sound, vielleicht auch an der fortgeschrittenen Stunde aber so richtig sprang zumindest bei mir der Funke nicht mehr über. [Fur]
Nachdem Kollege Fur sich schließlich bei A Forest of Stars an die Arbeit machte, ließ ich den Abend mit einigen Kaltgetränken an der Bar ausklingen. Nach einem Bananensaft sowie einem stillen Wasser ging es schließlich zum Wagen, um dort die Nacht zu vebringen. Dass dieses Vorhaben noch in jeder Menge Arbeit enden sollte, war sicher nicht nur dem Datum zur Last zu legen. Wie auch immer, hatte sich unsere fahrerseitige Scheibe unwiderkehrlich in die Türfassung verkrochen und wollte auch unter keinen Umständen mehr dort hinaus kommen. Tja, Renault - selbst Schuld!
Die Scheibe war jedenfalls kaputt, und nun sollte noch schön nach Klebeband gesucht werden; die Feuerwehr hatte natürlich keins! Warum auch, Feuer kann man damit ja auch nicht löschen. Auch die grundlegend etwas deplatziert wirkende Security machte keine Anstalten, etwas von ihrer Planlosigkeit abzurücken und waren indes auch keine große Hilfe. Nach einem Besuch auf dem Campingplatz fand sich schließlich ein freundlicher Metaller, der Klebematerial hatte, mit dem man folglich eine große blaue Tüte eines schwedischen Möbelhändlers vor den neu gewonnen Hohlraum pappen konnte. In Anbetracht der vielen Fruchtsäfte, keine leichte Aufgabe! [Win]
SAMSTAG
Der Morgen war da und auch der gestiefelte Kater ließ nicht lange auf sich warten. Während ich so langsam realisierte, dass die Scheibe echt im Eimer ist und sich daran auch ohne Einsatz nichts ändern wird, begann der Tag nicht mit einer Band, sondern einem Kurztrip zur nächsten Werkstatt.
Eins gleich vorweg, als Metaller ist man bei A.T.U. nicht gern gesehen und die Mitarbeiter halten es nicht einmal für nötig, sich das Problem überhaupt erst anzuschauen. Nachdem uns das auch durch die Blume mitgeteilt wurde, ging es zu einem Renault-Vertragshändler, der deutlich gelassener und, was mechanische Arbeiten anging, auch weitaus unkomplizierter zur Sache ging. Nach einer nahezu ost-deutsch-perfektionistischen Panzertape-Reparatur für 15 € konnte man zumindest sicherstellen, dass man nicht bei 150 km/h mit offener Scheibe gen Heimat hacken musste! Wir danken vielmals!
WIKINGER
Thurs
Immer noch deutlich geschwächt vom Vorabend, musste ich mich in meinem geschundenen Zustand zu Thurs in den Fotograben schleppen.Wieder einmal gab es Norweger zu sehen und wieder einmal spielten diese Viking Black Metal. Das Quintett aus dem Stavanger trug aber deutlich zum Aufwachprozess bei und man konnte gleich zu Beginn ordentlich Kraft mitnehmen. Treibend und flott ging es bei den Nordmännern zu, die ihr 2010er Album “Myths and Battles From the Paths Beyond” präsentierten. Doch auch hier trug der Sound leider nicht dazu bei, dass man immer wusste, ob sich die Herren verzockt haben oder man einige Sachen einfach nicht hören konnte. Auf Platte klingt das deutlich anders, aber ich suche hier die Schuld mal beim Soundtechniker. [Win]
Impiety
Die aus Singapur stammenden Impiety schienen irgendwie fehl am Platz zu sein. In all dem Folk Metal stellten die Death-/Thrasher einen sehr starken Kontrast dar, mit welchem man vielmehr auf das Way of Darkness, sech Monate zuvor, gepasst hätte. Sei es drum, nun war man einmal da und da konnte man auch zeigen, was man kann. Das Trio um Fronter Muhammad “Shyaithan” Ariffeen Deen ging auch gleich zur Sache und wuchtete ein ziemlich geschwindigkeitslastiges Brett auf die Bühne. Auch wenn man über die Abwechslung im Line-Up ganz froh war, lag es mit der musikalischen Abwechslung bei Impiety etwas anders. Der erste Song wurde scheinbar mehrmals gespielt und der Fotograben ersoff so langsam in der recht feuchten Aussprache des Sängers. Der ganze Auftritt verlor sich dann in einem Wettbewerb darüber, wer den zusammen begonnenen Song am schnellsten zu einem Ende bringt. Kurze Auflockerung mit wenig “Aha”-Effekten. [Win]
XIV Dark Centuries
Hier, das war doch mal richtiger Folk: Die Jungs von XIV Dark Centuries hatten nichtmal Gürtel um. So stell ich mir das dunkle 14. Jahrhundert vor. Auch von der Herkunft her passt das, schließlich herrscht in Thüringen ja immer noch teilweise das dunkle Mittelalter. Paganen Folkmetallern dürfte an dieser Stelle das Herz aufgegangen sein. Klassischer kann man dieses Genre wohl nicht vertreten und XIV Dark Centuries taten dies auch zweifellos. Wolfchant schlugen in eine ähnliche Kerbe, wenn auch einen ganzen Tick heftiger. Wahrscheinlich so, wie das 16. Jahrhundert in Bayern war. [Fur]
DARK FORTRESS
So sehr man sich auf Dark Fortess gefreut hatte, so enttäuschend war der Auftritt letzten Endes. Neben der Tatsache, dass der Sound für die Jungs nochmal extra scheiße gemacht wurde und eigentlich nur dickflüssiger Brei aus den Boxen tropfte, verzockten sich die Bayern auch relativ konsequent. Nachdem schließlich auch “Ylem” erst nach zehn Sekunden erkannt wurde, war ein Gang durch das Merchandisezelt die bessere Beschäftigung. Schade, doch auf die Weise brachte es nichts, sich das Spektakel weiter anzutun. Dark Fortress waren an diesem Tag ein Beweis dafür, dass überproduzierte Alben live keine Chance haben, wenn der Sound nicht lupenrein ist. [Win]
Mael Mordha
Nun waren die Iren von Mael Mordha tatsächlich dran und so gab es auch Doom Metal zu hören. Die Herren gingen sehr gelassen an die Sache, was zeitweise beinahe schon einer latenten Unmotiviertheit nahekam. Was man hören durfte, war zwar gut gespielt, aber leider von einer gewissen Spannungslosigkeit geprägt. Sänger Roibéard Ó Bogail versuchte sich dann noch an einer Ian Anderson-Imitation, indem er gleich dem Jethro Tull-Fronter versuchte, unentwegt seine Flöte zu blasen und jene auch durchgehend in der Hand behielt. Stellenweise ganz nett, aber auch nicht der Rede wert. Viel blieb schließlich auch nicht hängen und der Auftritt verflog langsam und ohne großes Aufsehen. [Win]
Skyclad
Dafür, dass Skyclad eine der ersten Folkbands überhaupt waren und seit über 20 Jahren unterwegs sind, hielt sich der Andrang doch in Grenzen. Die eigenen Erfahrungen mit der Band liegen auch schon einige Tage zurück, aber mancher aus dem Publikum zeigte sich doch erstaunlich textsicher. Auch die Band war bei bester Laune und zeigte keinerlei Ermüdungserscheinungen. Zu hören gab es unter anderem “Earthmother”, “The Song of No-Involvement” und “Another Fine Mess”. [Fur]
Absu
Auf Absu hatte man sich auf jeden Fall gefreut. Schon auf dem letztjährigen Party.San hatten die Amerikaner einen fetten Gig abgeliefert und auch diesmal ließ der Harald Glööckler der Metalwelt keine Wünsche offen. Auch wenn der Mode-Lookalike nicht der gesprächigste Frontmann ist, gab es viel zu sehen. Das Diadem saß perfekt und gemeinsam mit Paul “Ezezu” Williamson schrotete man sich durch das chronologisch gestaltete Programm, welches stets von Proscriptor episodengemäß angekündigt wurde. So ertönte unter anderem “The Sun of Tiphareth”, “Manannán” und auch noch eine Menge anderes, deren Namen aber ob der kaputten Stimme des Trommelfix nicht mehr im Gedächtnis geblieben sind. Die Songs kamen immer punktsauber und es war kaum zu fassen, mit welcher Präzision sich Mr. McGovern dort einen vom Fell prügelte. Natürlich gibt es bei Absu keine direkte Interaktion mit dem Publikum, aber im Endeffekt gibt es dafür auch gar keine Zeit. Nach hartem Geblaste war dann auch mit einem kurzen “G’ Bye” Schluss und das Diadem der Weisheit wurde abgelegt. Schön war es. Mit Freuden wieder! [Win]
Einherjer
Mit Einherjer und Moonsorrow hatte man an dem Tag noch ein namhaftes Folk-Gespann im Line-Up stehen, das man bis dato auch schon des Öfteren gesehen hatte. Viel Überraschung gab es nicht, denn beide Bands sind eine gestandene Größe in dem Business und wissen, wie man die Menge anheizt. Wir finden, dass Moonsorrow in diesem inoffiziellen Duell jedenfalls gewonnen haben und gute Stimmung in die Halle brachten. Immer wieder eine grundsolide Sache. [Win]
Nachtmystium
Nachtmystiums Motto des Abends war eindeutig: BESOFFEN! Das Resümee beinhaltet verlorene Portemonnaies, geworfene Mirkos, Thorsten von Agrypnie als Gastsänger bei “Ghosts of Grace” sowie viele verzeihliche Verzocker, die durch eine unheimlich amüsante Fuck Off-Attitüde übertüncht wurden. Irgendwie spielte man noch “Hellish Overdose”, “Instinct”, “High On Hate”, “Addicts”, und “Assasins”, aber das war eigentlich auch egal. Der Auftritt war der Verfassung entsprechend und der Drummer mit dem passenden Namen Charlie Fell wartete immer geduldig auf den richtigen Takt. Backenbartkönig Sanford Parker klettert im Publikum rum, drehte spätestens nach dem dritten Song völlig ab und gab eine produktive Beteiligung am Bühnengeschehen vollends auf. Wenn das alles klingt, wie das blanke Chaos, stimmt das. Doch was soll man sagen, ”kann ja einfach mal stimmen, muss doch nicht immer spannend sein!” [Win]
Dordeduh
Bei Dordeduh ging es uns schließlich nur noch um die Fotos, denn man war kaputt und hatte noch eine lange Reise vor sich. Den Anfang machten die Ex-Negur? Bungeter mit einem langen atmosphärischen Intro, welches schließlich in härteren Black Metal überging. Das klang alles ziemlich gut und die Rumänen bekamen auch einen ordentlichen Sound verpasst, der die klangreichen Melodien der Band gut zur Geltung brachte. Nach zwei drei Songs hieß es für uns Abschied nehmen von... Dordeduh - nur der Mann im Mond schaut zu. [Win]
Fazit
Generell muss man sagen, dass das Ragnarök eigentlich jedes Jahr einen ziemlich guten Eindruck gemacht hat und auch in diesem Jahr gab es viele erfreuliche Momente. Die Organisation war grundlegend in Ordnung und erstaunlicher Weise hat auch der Umbauphasenplan mit den knapp bemessenen zehn Minuten gut geklappt, ohne dass man den gerade spielenden Bands groß in die Show gezockt hätte. Die meisten Bands konnten fristgerecht ihre Arbeit aufnehmen. Die Grundorganisation war gewohnt leichtgängig, aber aus irgendeinem Grund hatte man sich entschlossen, eine neue Security-Firma anzustellen, die anscheinend erst zwei Minuten vor Beginn des Festivals diese Arbeit aufgenommen hat. Hier lag 2012 doch einiges im Argen. Keine Ahnung, ob man dadurch bedeutend an Geld sparte, aber was die Jungs dort abgeliefert haben war oftmals unterste Schiene. Abgesehen davon, dass keiner wirklich wusste, was er machen soll und warum er gerade dort steht, schien es den Männern deftig auf die Nerven zu gehen, dass man überhaupt den ganzen Tag von Metallern umgeben war. Man pöbelte, wurde aggressiv, blieb latent unbehilflich und die meiste Zeit angepisst. Als Presse hat man mit der Security ja eigentlich nie viel zu tun und umso übler ist es, wenn es selbst da auffällt. Auf dem Zeltplatz muss es da noch ganz anders abgegangen sein. An dieser Stelle sollte man sich doch wieder zurückbesinnen, denn in den Vorjahren lief das immer glatt, und vielleicht nicht versuchen, gerade an diesem Ende zu sparen.
HOLLÄNDER
Ansonsten hatte man es mit vielen netten Leuten zu tun und verbrachte das Wochenende in allgemein guter Stimmung. Wieder konnte man neue Bands entdecken und konnte auch bei gestandenen Musikern sehen, dass man sich auf der Bühne immer mal verzockt. Kritisch ist in diesem Jahr vielleicht noch der Sound anzumerken, der bei Agalloch und Absu sehr gut, bei vielen anderen jedoch deutlich besser hätte sein können, selbst wenn Sound für eine Halle immer schwer einzustellen ist. Über Nachtmystium reden wir da nicht, da hier ja eine halbe Arbeitsverweigerung vorlag und man sich eher an Noisecore versuchte. Wir sind trotzdem immer noch überzeugt und werden auch im nächsten Jahr wieder am Start sein, vorausgesetzt die Bandauswahl bleibt spannend. In diesem Sinne, den Rock gerafft und losgetanzt! [Win]