Eines kann ich der 2006 gegründeten Kombo Debt Of Nature aus Düsseldorf sofort amtlich bescheinigen: "Dreams Kill On Command" besitzt eines der hässlichsten Cover, die ich kenne. Was sollen einem säbelzahntigerschädelige, mit Munitionsgürteln umhängte und Vampirfingernägeln bewaffnete und dazu eine Bombe einrahmende frauenartige Humanoide eigentlich sagen? Mir fällt dazu definitiv keine Antwort ein.
Doch man soll den Inhalt bekanntlich nicht nach dem Äußeren beurteilen. Und siehe da, die dargebotenen Klänge der 2008 produzierten Scheibe wissen durchaus zu überzeugen. Was die Jungs auf ihrer eigenen Homepage als "extrem dreckigen Dreier von Napalm Death, Children Of Bodom und Dying Fetus" bezeichnen, gibt einen guten Satz warme Ohren. Bei "Dreams Kill On Command" handelt es sich um einen astreinen Hassbrocken aus fettem Death Metal, Grindcore und ein wenig Thrash. Die Mischung aber ist im Gegensatz zu vielen anderen Bands, die sich mit Stilarten schmücken wie andere ihren Weihnachtsbaum mit Kugeln, sehr ausgewogen und wirkt ungemein ausgereift.
Mein persönlicher Favorit der Platte ist "Boiling Point", der neben der brutalen Härte auch das Gespür der Düsseldorfer für gute Melodien aufzeigt. Die Produktion von Martin Buchwalter überzeugt auf ganzer Linie, da sie die einzelnen Instrumente gut zur Geltung bringt. Nichts steht zu weit im Vorder- oder Hintergrund. Und mal ehrlich: in Zeiten von massig über-überproduzierten Alben ist es schön, wieder etwas Rohes vor's Brett geknallt zu bekommen. So eine Eigenproduktion hat auch ihren eigenen Charme.
Einziger Kritikpunkt an dieser überaus gelungenen Scheibe ist die Laufzeit. Nach 22 Minuten und 25 Sekunden schweigt meine Stereoanlage schon wieder, meine Ohren verlangen aber nach mehr Futter. Zum Glück besitzen die Songs so viel Klasse, dass man bedenkenlos nochmal "play" drücken kann.
Fazit: Mal wieder eine deutsche Band, die durchaus mehr Gehör verdient hat und mit dem passenden Label im Rücken definitiv eine große Zukunft vor sich hat.