Nach nunmehr sechs Jahren haben es die Norweger Imbalance endlich geschafft und können ein komplettes Album vorweisen, das den Namen „Period Three Implies Chaos“ trägt. Und anders, als der an die altnordische Runenschrift angelehnte Schriftzug des Bandnamens auf dem Cover es andeuten mag, handelt es sich bei den Klängen von Imbalance nicht um Viking Metal. Sie selbst sehen ihre Wurzeln hauptsächlich im Thrash Metal, verleugnen aber dennoch nicht die Stärken ihrer Nation, die da traditionsgemäß eher im Black Metal zu finden sind.

Dementsprechend gibt es auf „Period Three Implies Chaos“ viel treibenden Thrash zu hören, der oft temporeich daherkommt, wie zum Beispiel in „Hemisphere Of Blood“, und nahtlos in schwarzmetallische Ausbrüche übergehen kann. Die Norweger wissen aber auch immer wieder geschickt das Tempo rauszunehmen und grooven gut.

Der Beginn von „Hellfire“ klingt extrem nach Death Metal, wohin auch am ehesten der Gesang von Fronter Harald gehört, und zeichnet sich durch ein paar technische Rafinessen aus. In seiner Erhabenheit dem Black Metal, im Sound dem Death Metal verpflichtet und durch den lebendigen Gesang von Harald hervorragend zur Geltung gebracht stellt „A Furore Normannorum Libera Nos Domine (Part 1)“ einen der Höhepunkte des Albums dar. Finster und mächtig stampfen sich Imbalance durch die fünf Minuten, wobei es ein gutes Solo zu bestaunen gibt.

„Deprivation“ hingegen krankt am spannungsfreien Songaufbau und mutet manchmal arg minimalistisch an, worüber auch nicht die drückende Produktion hinwegtäuschen kann. Da muss in Zukunft auf der spieltechnischen Schiene doch noch wesentlich mehr passieren. Welle prügelt zwar ordentlich auf sein Drumkit ein, vergisst dabei aber häufig ein paar gute Breaks oder Fills oder Akzente auf dem Beckensatz einzubauen. Auch die Gitarrenfraktion arbeitet oftmals nach Schema F, wodurch der Wiedererkennungswert der einzelnen Tracks leidet.

Für Fans soliden Thrash Metals, die kleineren Ausflügen in Death- bzw. Blackgefilde nicht abgeneigt gegenüber stehen, ist „Period Three Implies Chaos“ durchaus ein Anspieltipp. Für Puristen egal welcher der oben genannten Genres dürfte das Material der Osloer allerdings zu durchwachsen und unausgegoren sein, um ihren Ansprüchen genüge zu tun. Imbalance sind jedenfalls auf ihrem Erstling noch weit davon entfernt, einen international Beachtung findenden Bastard aus Thrash/Death/Black zu kreieren.

Imbalance · Period Three Implies Chaos · 2010

Redaktion

verfasst von ewonwrath
vom 23.08.2010

6 / 10

Playlist

01 - Dies Irae
02 - Period Three Implies Chaos
03 - Hemisphere Of Blood
04 - Hellfire
05 - On Your Knees
06 - Like From An Open Wound
07 - A Furore Normannorum Libera Nos Dominae (Part I)
08 - Deprivation
09 - Burial Of Consciousness
10 - Bestial By Nature
11 - Ease Your Pain