Komisch eigentlich, dass der Infozettel zum aktuellen Blindead-Album gleich im ersten Satz erwähnen muss, dass es sich bei dieser Band um die Idee eines ehemaligen Behemoth-Gitarristen handelt. Schließlich sollten sich Blindead mit ihrem dritten Album weit genug emanzipiert haben, um nicht mit der polnischen Abrissbirne verwechselt zu werden und außerdem liegen Welten zwischen den beiden Bands. Was die Polen hier produzieren ist schleppender Progressive Metal der härteren Gangart und erinnert eher an Isis und natürlich Cult Of Luna als an technischen Death Metal.
Zwischen melancholischen Klangteppichen, elektronischen Einsprengseln und brettharten Gitarren erheben sich tiefe Growls und feinste Melodietupfer, was in seiner Gesamtheit ein sehr dichtes und athmosphärisches Gesamtbild erzeugt. Blindead bieten lobenswert viel Abwechslung und verwenden an einigen Stellen gekonnt echte Kontrabass- und Trompetenklänge. Wer immer auf der Suche nach melancholischer Musik für die einsamen Momente des Lebens ist, kann beherzt zugreifen, auch wenn wirkliche Innovation hier eher Mangelware ist.