Tara, Tara, die Grindfuckers sind wieder da. Kein bisschen klüger und immernoch herrlich bescheuert, wird mal wieder alles durch den Fleischwolf gedreht, was nicht bei drei auf den Bäumen ist. Die Grindfuckers haben sich zum wiederholten Male aufgemacht, altbekannte Musikklassiker ihrer eigentlichen Bestimmung zuzuführen: mit ultraschnellem Riffing, Blastbeats, fiesem Gekeife und Gegrunze ergeben Lieder wie „Ein Bisschen Grindcore“, „Samballerei“, „Lieblicher Grind“ oder auch „Playing A Grind“ endlich den Sinn, den sie durch ihre bösen Pop-Zwangswesten verloren hatten.
Natürlich wird auch mal wieder rundum auf die anderen Spielarten des Metal eingeprügelt. Ob nun mit dem Manowarschen „Metal“ oder „Iron Maid“, 2007 beweisen die Grindfuckers so beeindruckend und lustig wie nie, das Grind eben doch die einzig wahre Musikrichtung ist. Der Höhepunkt ist hierbei eindeutig bei „Malen Nach Zahlen“ erreicht, indem der Metalcore so herrlich durch den Kakao gezogen wird, dass man auf den ersten Blick auch auf einen Caliban oder Heaven Shall Burn Song tippen könnte. Von den typischen Stampfriffs und Wechsel zu cleanen Parts, bis hin zum Gesang: ein absolut Kleinod. „Wir malen nach Zahlen einen Metalcore-Hit“...
Warum im Gegenzug ein reiner HipHop Track seinen Weg auf das Album gefunden hat, bleibt mir jedoch völlig unerschlossen. Entweder hätten sie in ordentlich vom Grind ausweiden lassen müssen, oder die Zeit doch lieber für eine astreine Viking-Verarsche verwendet, auf die ich schon lange sehnsüchtig warte. Teilweise hätte ich mir auch noch etwas mehr Grind-Attitüde gewünscht.
Ansonsten offenbart „Bitte nicht vor den Gästen“ wenig Schwächen. Das Album hat praktisch keine Längen, es gibt immer etwas zu lachen. Wie der Vorgänger wurden hier wieder mal 99 (Hust) Songs in knapp 73 Minuten gepackt. Die Produktion ist ziemlich fett und auch spieltechnisch haben die Jungs ordentlich dazu gelernt und beweisen, dass sie eigentlich für jede Stilrichtung eine Band aufmachen könnten. Aber Musik machen ja andere...