Moor ist nicht gleich Moor und das Wort Moor verliert immer mehr an Bedeutung, je öfter man Moor sagt. Dabei gibt es aber soviele unterschiedlich Typologisierung der Moore, dagegen sind die Metalgenres ja absolut unstrittige Wahrheiten. Von daher passt der Name Fen ganz gut für eine Band die nicht so einfach zu typologisieren ist. Übersetzt bedeutet Fen wohl soviel wie Niedermoor und beschreibt auch die geologische Beschaffenheit des moorigen Landstriches, dem die Briten entsprungen sind.
Doch genug Wikipedia-Wissen für eine Rezension zusammengeklaubt, auf zur Musik. Das dritte Album der Briten lässt sich irgendwie zum Post Black Metal zuordnen und wirkt wie eine Mischung aus Enslaved, Agalloch und Wolves in the Throne Room. Die Vermischung harter Black Metal Bestandteile mit sanften, melancholischen Klängen ist nichts neues und die rausgegriffenen Bands dienen hier nur als Kaleidoskop, was im Genre mittlerweile möglich ist. Fen schaffen es (noch) nicht in diese Liga.
Woran das liegt, ist auf den ersten Blick nicht zu ergründen. Nach dutzenden Hördurchgängen wird jedoch ersichtlich, was Fen im Vergleich zu vielen anderen Bands zumindest für mich fehlt: das Riff. Besonders die ruhigen Momente, die einen Großteil des Albums bestehen häufig aus unzähligen Soundschichten. Das ist an sich kein Problem, sind sie doch grundsätzlich gut gemacht und durchaus atmosphärisch. Sie bleiben aber nicht im Kopf hängen, weshalb ich auch nach dutzenden Hördurchgängen die Songs nicht zuordnen könnte.
Wer sich damit arrangieren kann, dürfte durchaus seinen Spaß mit „Dustwalker“ haben. Fen sind eine passable Post Black Metal Band, aber eher was für Träumer, statt für Riff-Fanatiker. Gerade bei diesem Album sollte man sich nicht auf die vielen positiven Reviews verlassen, sondern unbedingt selber testen, ob man von „Dustwalker“ mitgerissen wird.