Und mal wieder gibt's was Neues im Bereich des schwedischen Death Metal: Fleshcrawl sind zurück und kaum ein anderer Vertreter des Genres aus dem deutschsprachigen Raum darf sich über soviel positive Presse freuen, wie dieses Urgestein des Todesmetall. Doch kann das neue Album an Großtaten wie "Made Of Flesh" oder das überragende "As Blood Rains From The Sky, We Walk The Path Of Endless Fire" anschließen, oder dümpelt es eher dahin wie "Soulskinner"? Können Fleshcrawl 2007 für frischen Wind sorgen? Die Antwort fällt zwiespältig aus.
Einerseits findet man sich nach kurzem Intro und schönem Übergang mal wieder in einem grandiosen "Gänsehaut"-Song wieder, der auch sofort eines der Highlights der CD markiert. Ein fettes, eingängiges Riff garniert mit fiesen Blastbeat-Attacken, Soli und simplen Lyrics zwingt den Hörer automatisch, den Lautstärkeregler Richtung Anschlag zu drehen und erzeugt sofort das wohlige Gefühl wärmender Gedärme (oder so...) Auch das folgende "Into The Fire Of Hell" erzeugt mit interessanten Akustikflecken ein Gefühl der Individualität. Über die gesamte Spieldauer hat man das Gefühl mit hochwertigen Riffs und Songideen versorgt zu werden. Ob Midtempowälzer wie "A Spirit Dressed In Black", "Rest In Peace" oder Blastbeat-Monster wie "Into The Crypts Of Scattered Souls": Fleshcrawl bewegen sich immer deutlich über dem Durchschnitt und bieten abwechslungsreichen, schwedischen Death.
Jetzt allerdings das große ABER: auch dieses Album trägt nichts zur Wiederbelebung des Genres bei. Wenn man ehrlich ist, klingt das aktuelle Material nicht besser oder anders als die Scheiben vor zehn Jahren (von der Produktion abgesehen). Das soll nicht als Kritik an Fleshcrawl verstanden werden, die es auch diesmal verstanden haben, ihr hohes Niveau zu halten. Dennoch lassen sich an ihnen dieselben Abnutzungserscheinungen ausmachen, die den schwedischen (melodiösen) Death Metal schon seit vielen Jahren betreffen. Dabei handeln die deutschen ebenso symptomatisch, wie ihre Genre-Kollegen. Lieber an der alten Schule orientieren, als neue Impulse zu setzen.
"Structures Of Death" ist natürlich beileibe kein schlechtes Album. Freunde des kompromisslosen Death können ungesehen zugreifen. Diese Scheibe dürfte außerdem mehr Halbwertzeit als zum Beispiel das aktuelle Entombed-Werk aufweisen, reicht allerdings nicht ganz an die Qualität früherer eigener Meisterwerke heran.