Geil, endlich mal wieder was richtig Abgefahrenes aus deutschen Landen. „Jaked Off Shorts And Loaded Heads“ (J.O.S.A.L.H.) kommen aus Bad Kissingen und machen... ja was eigentlich? Keine Ahnung was hier vor mir liegt. Funk, Crossover, Grind, Mathcore, Electro? Alles vermischt? „Flaming Room“ ist eine verrückte Scheibe. Als wären Rage Against The Machine zusammen mit Such A Surge auf einem harten Datura-Trip hängengeblieben.

Was auf den ersten Blick wie das reine Chaos klingt, funktioniert aber doch tatsächlich ziemlich gut. Wenn man sich einmal darauf einlässt, denn die Jungs experimentieren mit so ziemlich allem, was die Genres hergeben: Screams, Sprechgesang, Ambientsounds, Drum'n'Bass, etc. Das verlangt vom Hörer einiges ab, belohnt aber im Gegenzug mit einem ziemlich einmaligen Hörerlebnis. Als Vergleich im Metalbereich könnten vielleicht Sigh genannt werden, zumindest was die Experimentierfreude und den Grad der Verrücktheit anbelangt.

Bevor hier aber Missverständnisse aufkommen, „Flamingo Room“ ist kein unzugänglicher technischer Brocken, den man nur mit 20 Semestern Musikstudium knacken kann. Im Prinzip handelt es sich hier um Fahrstuhlmusik. Wenn der Fahrstuhl in die Hölle gemeint ist. Es ist müßig, diesem Album eine Note verpassen zu wollen. Wie bei fast allen avantgardistischen Werken fehlt dafür einfach die Vergleichsbasis. Nur soviel als Empfehlung zum Abschluss: Leute ohne Genre-Schranken, die immer auf der Suche nach dem nächsten verrückten Kick sind, können mit „Flamingo Room“ richtig Spaß haben. Und da ja heute niemand mehr die Katze im Sack kaufen muss, kann man sich das Album z.B. auf ihrer Bandcamp-Seite zu Gemüte führen.

Jaked Off Shorts And Loaded Heads · Flamingo Room · 2012

Redaktion

verfasst von Furfighter
vom 20.06.2012

keine / 10

Playlist

01 - Beyond Chaos (Wing Salute)
02 - Voodoo Goat Sacrifice
03 - Neck Swaying Threat
04 - Sciaphobia
05 - Twist Preen
06 - Nothingness (Inverted Wing Salute)