Slartibartfass sind das neueste Kind aus dem Hause Trollzorn Records und bieten somit auch typischen Viking Folk Metal, wie er seit geraumer Zeit Weit und Breit zu hören ist. Slartibartfass orientieren sich dabei sehr stark an den typischen Vorzeigebands Ensiferum, Finntroll und den massiv gepushten Equilibrium. Vor allem mit der letztgenannten Truppe gibt es die größte Schnittmenge: Die Musik ist extrem keyboardlastig und etwas schwachbrüstig abgemischt. Ob Fans der finnischen Schwertträger und Trolle so viel mit diesem Album anfangen können sei dahin gestellt, denn ihre Klasse erreichen die Nebelkinder (noch) nicht.
Mittlerweile scheint es einen breiten Markt für schunkelnde, einlullende Folk Musik zu geben und die Ulmer punkten immer genau dann, wenn sie aus diesem Schema ausbrechen. "St. Cuthbert", das Stück mit dem meißten Dudelsack geht zum Beispiel richtig nach vorne, ist zwar eingängig aber nicht langweilig. Auch "Rache der Kobolde" bietet einen frischen Blick auf die ausgelutschte Humppa Thematik und erinnert in seinem verspielten Zwischenteil fast schon an Edvard Griegs "In der Halle des Bergkönigs".
"Asatrú" birgt in sich schnelle, schwarze Raserei, leider können sich die Gitarren dabei kaum gegen das eher beruhigende Keyboard durchsetzen. Das längste Lied und gleichzeitig der Abschluss der Platte macht dann noch einmal vieles richtig. Ein schönes Akkustikintro, atmosphärische Dudelsackklänge und griffige Riffs verführen zum zustimmenden Mitnicken, auch wenn noch mehr Platz für musikalische Variationen dagewesen wäre.
Insgesamt wirkt Nebelheim aber unausgewogen. Es sind viele gute Ansätze vorhanden, mehr Mut zu raueren und vertrackteren Melodien wäre jedoch wünschenswert. Die griffigen, erdigen Momente machen schon richtig Spaß. Mehr analoge Klänge und vor allem bessere Lyrics würden diese Scheibe über den Status der Gewöhnlichkeit heben. Vorerst müssen sich Slartibartfass allerdings in den großen Pulk der mittelmäßigen Folkbands einordnen lassen.