Ein-Mann-Projekte sind in Zeiten moderner Musikproduktion absolut kein Problem mehr. Wer ein bisschen Ahnung von Melodien hat, kann sich im Prinzip alles zusammenklicken was er braucht. Deswegen gibt es bei uns auch keine Bonuspunkte für Einzelgänger. Hier zählt nur das musikalische Endprodukt. Und das überzeugt bei The Fall of Every Season.

Marius Strand bastelt seit 2004 alleine vor sich hin und veröffentlicht fünf Jahre nach seinem Debüt „From Below“ nun den Nachfolger „Amends“. Musikalisch lässt sich das Projekt in der melodischen Funeral Doom Ecke verorten und erinnert mit seinen sehr melodiegetragenen Songs und vielen ruhigen Momenten mit Klargesang an die finnische Schule wie sie z. B. Tuomas Saukkonen mit seinen ganzen Projekten (Before The Dawn, Black Sun Aeon) vertreten hat. Wie im Doom Genre üblich, schafft es kein Song unter die 10-Minuten-Marke, was aber erfreulicherweise nicht negativ ins Gewicht fällt, denn Marius zeigt eine enorme Bandbreite an musikalischen Stimmungen. Zwischen verspielten Klavier/Gitarren-Duetten, progressiven Schichtbauten und stampfendem Gitarrenkrachen wechselt er so mühelos hin und her, dass es eine wahre Freude ist.

Zumal hier nichts zum Selbstzweck verkommt. Alles scheint einem größeren Zweck untergeordnet und wird nicht übermäßig ausgestaltet. Mancher wird mit den vielen ruhigen Momenten nicht viel anfangen können, da diese schon manchmal am Kitsch kratzen und sicherlich hat man viele Elemente auf „Amends“ so ähnlich schon woanders gehört. Wie Marius Strand diese ganzen Elemente verbindet und daraus etwas neues erschafft, verdient aber definitiv Respekt.

The Fall of Every Season · Amends · 2013

Redaktion

verfasst von Furfighter
vom 21.02.2013

7 / 10

Playlist

01 - Sole Passenger
02 - The Mammoth
03 - A Portrayal
04 - Aurelia
05 - Come Waves