Es ist ein Martyrium für jede Band: steigender Anspruch. In einem übersättigten Genre wie Black Metal reicht „mitspielen“ schon lange nicht mehr aus. Und brutaler auf die Spitze treiben als die Norweger kann man es eh nicht, auch wenn manche Schweden sich richtig Mühe geben, als „böse Buben“ wahrgenommen zu werden (Ja ich meine euch, Shining und Watain).
Brachte der depressive Niklas wenigstens was Neues an den Tisch, liegt der Erfolg von Watain nur ansatzweise in der Musik begründet. Tyrant Wrath versuchen auch mit viel Blut und Tierschädel auf dem Cover zu schocken, aber naja, so sieht's bei mir im Keller auch aus... Ansonsten ist der Black Metal, den das Trio hier zelebriert, absolut prototypisch schwedisch.
Wären Tyrant Wrath ein Möbelhaus, dann IKEA. Wären sie ein Fleischgericht, dann Köttbullar und suchte man eine passende Hirschart, dann wäre es der Elch. Aber genug der schlechten Vergleiche. „Torture Deathcult“ verdient zwar weder für Cover, Name, Sound oder Songwriting irgendeinen Innovationspreis, wirkt für ein Debüt aber erstaunlich rund und ohne grobe Schnitzer. Tyrant Wrath bewegen sich zielsicher durch alle Variationsmöglichkeiten, was Melodie und Geschwindigkeit angeht, bleiben aber leider Gottes zu jedem Punkt berechenbar. Und mehr gibt es dann auch nicht zu sagen...