Abgedrehte Grindbands gibt’s ja mittlerweile wie Sand am Meer und Ultrawurscht stellen anscheinend die neuesten Repräsentanten aus den bayrischen Landen. Die Münchner huldigen auf ihrem zweiten Album ebenso wie auf ihrem Debut der (wer hätte es gedacht...) Wurst. Dabei scheinen sie gleichzeitig einen tiefen Hass auf sämtliche Käseprodukte zu haben, der auch keinen Halt vor DER Mutterfigur aller Käseliebhaber macht: Frau Antje...
Soweit so lustig das Konzept des Albums, die Bedeutung des Albumtitels habe ich in Verbindung mit dem Coverbild nun auch verstanden. Dort erhält ein Jesus mit Käsedreieck um die Hüften, den lautbildlichen Namen „Cheese Ass“. Versteht ihr? Cheese Ass – Jesus, Jesus – Cheese Ass...
Damit ist das humoristische Niveau der Platte abgehandelt, wie siehts nun aber musikalisch aus? Nicht viel besser fürchte ich. Die Produktion ist zwar recht ordentlich und zu Beginn kann man auch Lieder noch an ihren Riffs unterscheiden, spätestens beim Titeltrack ist das aber vorbei. Immer gleicher Gesang trifft auf immer gleiche Melodien und Strukturen. Nur zwei Lieder stechen wirklich heraus: das ultrakurze und ultraheftige „An Herrn Meica III“ und „Raining Brat“ mit dem versteckten Akkustikende.
Ansonsten regiert standartisierte Grindkost: mehr oder weniger lustige Ansagen treffen auf simpel gestrickte Songs ohne viel Wiedererkennungswert. Auch die Gesamtspielzeit von 33 Minuten fällt genau in die Genregrenzen. Ultrawurscht sind das perfekte Beispiel für Bands, die sich die Narrenfreiheit nehmen, ein komplett abgedrehtes Albumkonzept zu entwickeln, sich aber nicht trauen, auch musikalisch so richtig frei zu drehen. Schade.