Man darf ja von Unleashed halten, was man will. Für die Einen sind sie simple Gemüter, die Bier und Odin idealisieren, für die anderen einfach eine der besten Death Metal Kapellen auf diesem Erdball. Wer sich bis jetzt nicht mit dem, zugegeben schlichten, Material der Schweden anfreunden konnte, wird auch diesmal nichts damit anzufangen wissen. Alle jedoch, die auch nur im Entferntesten etwas mit Death Metal am Hut haben, kommen um dieses Album nicht herum.
Ohne Vorspiel wird der Hörer sofort in ein Riff geschleudert, das wohl nur die Schweden in solcher simplen Perfektion durchziehen können. „The Greatest Of All Lies“ bildet den perfekten Auftakt zu einem Reigen voller Nackenbrecher. „Long Before The Winter's Call“, „Marching Of To War“, „Carved In Stone“: Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen und schnell ist festzustellen: Unleashed sind nicht stehen geblieben. Seit der kreativen Pause nach dem 97er Werk „Warrior“ haben sie sich schrittweise wieder an ihre alten Tugenden heran gearbeitet, dabei jedoch stark weiter entwickelt. Die Songs sind deutlich durchdachter geschrieben und die Soli fügen sich auf höchstem Niveau in die Stücke ein. Wer jetzt polyrythmisches Gewichse wie Cryptopsy oder zweistimmiges Gefrickel à la Dragonforce erwartet, wird aber enttäuscht.
Unleashed klingen 2008 eben immer noch wie Unleashed, sind aber jetzt wieder auf dem Höhepunkt ihres musikalischen Schaffen angelangt. Das neue Album geht ohne Kompromisse richtig nach vorne und tritt jeden Arsch, der ihm in die Nähe kommt. Dabei packen die Schweden im Vergleich zu den Vorgängern nach der 5-jährigen Pause noch eine Schippe drauf, sind so schnell und brutal wie nie und bieten bis auf ein, zwei Ausnahmen nur Killer, no Filler. Ich würde sogar soweit gehen, „Hammer Batallion“ als das beste Album der Schweden seit „Across The Open Sea“ zu bezeichnen. Immerhin 15 Jahre haben Unleashed gebraucht, um sich endlich wieder selbst zu übertreffen.