Wer dachte, dass im Jahr 2012 endgültig alles zum Thema Retro-Rock, Psychedelic, Stoner und Konsorten gesagt wurde, bekommt gleich zum Anfang des neuen Jahres den Gegenbeweis geliefert. Mit unbändiger Kraft und einer respektlosen Herangehensweise an die etablierten Hörgewohnheiten, die nur auf einem Debütalbum möglich ist, zeigen Void of Sleep, was möglich ist, wenn der eigene musikalische Horizont nicht nur aus Black Sabbath besteht.
Natürlich sind die Urväter allen Dooms hier auch ab und an rauszuhören, dazu kommt aber noch eine mächtige Sludge-Breitseite, Post-Rock, Progressive, Stoner und Psychedelic. An dieser Stelle entscheidet sich auch, ob man dieses Album dafür lobt, wie viele verschiedene Stile die Italiener problemlos miteinander kombinieren oder ob man es dafür kritisiert, dass es sich nicht so wirklich für eine Linie entscheiden kann. Ich entscheide mich nach unzähligen Hördurchgängen für ersteres und bleibe beeindruckt, wie eine Band, die sich erst 2010 zusammengerauft hat, so ein Feuerwerk abfackeln kann. Aber eigentlich ist es logisch, für frische Ideen braucht es frische Köpfe. Schließlich muss an dieser Stelle nicht viel mehr gesagt werden. Wer es eher groovig als wabbernd mag, sollte sich die erste faustdicke Überraschung des Jahres nicht entgehen lassen.