Mit "Misanthropic Path of Madness" der Band Svarttjern (mit Hans Fyrste von Ragnarok am Mikrofon) liegt ein ordentliches Black Metal Album mit einigen Death Einflüssen vor. Herkunftsland der fünf Schwarzmetaller ist - wie sollte es anders sein - Norwegen. Und das hört man auch.
Kein Intro, kein Outro, keine Intermediates. Von Null auf Hundert in, ach, was sage ich, es geht gleich mit Höchstgeschwindigkeit los. Und langsamer wird es auch erst wieder am Ende. Nach vierzig kurzweiligen Minuten und acht temporeichen Tracks mit dem Rhythmus eines Presslufthammers. Dieses Album geht einfach nur nach vorne, ohne auch ein einziges Mal das Spielerische auf der Strecke zu lassen. Saubere Arbeit. Die Instrumente und die Vocals sind absolut stimmig und super abgemischt. Einheitlich sind aber auch die Songs. Ganz im Stile der Trueness ist hier niemand irgendwelche Experimente eingegangen. Wenn aber am Ende solch ein Album die Presse verlässt, sieht man auch mal über sowas hinweg. Genug Abwechslung ist aber auf jeden Fall gegeben.
Der Opener "Code Human" macht dem Hörer den Mund ordentlich wässrig und er wird auch im Folgenden nicht enttäuscht. Sägende Gitarren, fetter Bass, kalte Vocals und ein Schlagzeug, welches einem Metronom gleicht, lassen schwarze Metallerherzen schneller schlagen. Auf diesem Album treibt wirklich alles. Die Einheitlichkeit ist ein Genuss. Mit dem Titelsong "Misanthropic Path of Madness" zeigt das Quintett eindrucksvoll, dass sich hohe Geschwindigkeit und getragene Passagen nicht unbedingt ausschließen müssen.
Egal, ob dieses Album nur nebenbei oder bewusst gehört wird, es ist für beides geeignet. Aus meinem Player wird die Scheibe jedenfalls nicht so schnell wieder verschwinden. Freunde des Black Metal, geht in die Läden und kauft diese Scheibe!
Letztlich seien noch ein paar Worte zum Artwork verloren. Auf dem (zensierten) Cover befindet sich eine gefesselte, blutüberströmte und wahrscheinlich auch ziemlich tote, aber dennoch recht ansehnliche junge Dame. Über Geschmack lässt sich ja bekanntlich streiten. Mich persönlich erinnert es doch ziemlich an die Frau in der Badewanne von Cradle of Filth und ist vielleicht etwas überzogen.