Die letzten drei Arckanum-Alben boten viel Abwechslung. Jedenfalls, was die Labelauswahl anging. Von Debemur Morti über Regain Records nun hin zu Seasons of Mist. Dass dies einen großen Einfluss auf den Klang von Arckanum hat, konnte man schon bei "Sviga Læ" nicht unbedingt sagen. "Helvítismyrkr" bleibt sich diesbezüglich auch treu und setzt auf Beständigkeit. Schlecht ist das aber nicht unbedingt, denn man orientiert sich wieder deutlich an dem, was man mit "ÞÞÞÞÞÞÞÞÞÞÞ" als Hausnummer gesetzt hatte. Dementsprechend erweist sich das "Svartr ok Þursligr"-Eingangsriff nahezu dem identisch, was man schon mit "Þjóbaugvittr" ("ÞÞÞÞÞÞÞÞÞÞÞ") kredenzt bekam. Die ganz hohe Kunst des 2009er Outputs erreicht man aber nicht. Doch sucht man mit dieser Platte wieder den Schritt zurück und so ist die Stimmung auf "Helvítismyrkr" jenem Album auch sehr ähnlich. Dieser Versuch weiß dabei in der Tat innere Begeisterung hervorzurufen. Der alte Chaos-Gnostiker hat schlichtweg ein Händchen für eingängige Black Metal Riffs mit eigener Note. Rau, etwas kratzig, aber immer melodiös und ausgewogen, zerrt Shamaatae den Hörer mit wilder Entschlossenheit durch seine moosigen Unterhölzer, die immer dunkel und kalt bleiben. Stiltechnisch hat sich der Schwede nicht gewandelt und das war auch nicht zu erwarten. Auf der einen Seite ist das gut, denn Arckanum steht für einen aggressiv-melodischen Weg, Black Metal mit Emotion zu verbinden, ohne auf Clearvocals oder prominente Depressive-Merkmale zurückzugreifen. Auf der anderen Seite bekommt man nicht viel mehr, als ein Erweiterungspaket. Lediglich die etwas rockigeren Momente, in "Ór Djúpum" und das wuchtig-langsame "In Svarta" bieten hier eine Abweichung. Seit Tom Waits "Bas As Me" ist diese Metapher zwar nicht mehr brandaktuell, doch "Helvítismyrkr" ist wie ein guter Freund. Er hält was er verspricht und viel mehr kann und will man auch nicht erwarten. Arckanum ist und bleibt eine solide Sache. Die Songs sind unheimlich eingängig und schon beim Opener "Helvitt" schwelgt man im Gefühl, das komplette Setting schon in sich aufgenommen zu haben. Lagers Riffarbeit ist noch immer bezaubernd und gerade die Einfachheit schafft hier Stimmung und Intensität. Zudem driftet die latente Melancholie nicht in ausschweifende Depressivität aus, was heutzutage auch schon viel wert ist. In diesem Sinne, wer den Wald will, muss auch das Moos akzeptieren.