Auf Venoms legendärem 1982er Album „Black Metal“, versteckte sich ein Titel namens „Die Hard“, welcher die Schweden wohl zutiefst berührte, denn dieser Song wurde letzten Endes Namensgeber für ihre 2005 gegründete Thrash-Maschine Die Hard. Drei Mann, welche sich geschworen haben, mit urigem Thrash Metal und einer Unze okkulten Death Metals die Welt zu erobern.

Auf ihrem Debut-Full-Length „Nihilistic Visions“ knallen durchgängig rohe, schnelle Old-School Thrash-Riffs durch die Botanik, welche mit prügelnden Rhythmen und keifenden Soli deftigen Spaß durch die Boxen jagen. Hier geht es heiß her! Die Jungens geben richtig Gas und ballern einen großartigen Song nach dem anderen weg. Keine Zeit für schlechte Schreibe. Den Anfang macht vorerst eine Liebesbezeugung an den Herrn Luzifer, wonach es direkt in wundervoll treibende „Humppa“-Parts geht. Knackig, wuchtig und kompromisslos. Die drei Vagabunden verbreiten eingängige Melodien, gepaart mit druckvollem Schlagzeug, welches von Watains Håkan Jonsson beigesteuert wird. Die Songs sind oft mit illustren Einspielern, wie dämonischem Sex oder kriegerischen Sound-Effekten verfeinert, welche der Atmosphäre sehr zu Gute kommen. Auch wenn man die Songs schon nach dem zweiten Durchlauf fast auswendig mitsingen kann, wird diese Scheibe bei keinem weniger als vier mal rotieren. Wer hierbei nicht den Kopf schüttelt, ist entweder Hip Hopper oder querschnittsgelähmt, denn Die Hard machen einfach nur unglaublich gute Stimmung und das schon allein auf Platte. Der Rhythmusverantwortliche schreckt auch vor ordentlichen Double-Bass-Salven nicht zurück und serviert somit eine gute Mischung aus Kraft und Brutalität. Gesanglich wird eine angenehm tiefe, rauhe, aber stets verständliche Stimme herangezogen, welche kurzzeitig von kehligen Screams und sauberen Crew-Vocals unterstützt wird und irgendwie an frühe Sepultura Aufnahmen erinnert. Im Titelsong „Nihilistic Visions“ ist sogar ein wundervoller Tribut dem Power Metal gezollt, wenn Sänger „Hasse“ einen gekonnt hochfrequenten Schrei vom Stapel lässt. „Nihilistic Visions“ ist schlichtweg guter, freude-bereitender Thrash Metal mit Herz. Man merkt, dass die drei Schweden aus Uppsala mit Leib und Seele durch die Welt dreschen. Ein gelungenes Debut, was eine Menge Spaß bringt. Leute, welche wieder einmal ordentlichen Old-School Thrash Metal mit marginal, okkulter Death-Note hören wollen, sollten definitiv zugreifen. Meine Empfehlung: „Attack From The Back“

Die Hard erinnern so sehr an die guten alten Thrash Metal-Zeiten, dass man sich direkt heimisch fühlt, wenn der erste Ton erklingt und die Drescherei beginnt. Gute Platte für rockige Stunden und ungebremstes Headbang-Vergnügen. In diesem Sinne, sterbt langsam, wir erwarten noch mehr von euch.

Die Hard · Nihilistic Visions · 2009

Redaktion

verfasst von Winterfreud666
vom 23.01.2010

8 / 10

Playlist

01 - Into the Desolate Halls of Death
02 - Hidden Face
03 - Bloody War
04 - Nihilistic Vision
05 - Fed to the Lions
06 - Mercenaries of Hell
07 - Ride the Incubus
08 - I Am Possessed
09 - Attack from the Back
10 - Death Chasing the Flock of Mortals