Seit nun schon sieben Jahren musizieren Glorior Belli miteinander und hinterließen uns bisweilen drei Alben. Die drei Franzosen widmen sich in ihren Wurzeln dem Black Metal, doch scheuen sie sich nicht, auch in anderen musikalischen Gefilden zu stöbern. „Meet Us at the Southern Sign“ ist das dritte Album des schwarzmetallischen Trios. Und es weiß zu überzeugen.

Als Opener fungiert ein sehr atmosphärischer Song mit düsterem Intro, langsamen Riffs und tragenden Melodien, welche das Tor in die misanthropische Welt des Black Metals bilden. Hat man erst einmal die Pforte passiert, geht es sogleich in die Vollen. Die Jungs holen die Keulen raus und jagen mit voller Geschwindigkeit in den Kampf. Von der anfänglichen Ruhe ist nichts mehr zu spüren. Schnelle, aggressive Riffs werden durch rapide, doch immer sehr gekonnt arrangierte Drums unterstützt. Die Songs ziehen ihren Hass aus der kratzig, rauhen Stimme, welche nur so vor Verachtung strotzt.

Durch die rauhe mitteltiefe Tonlage des Sängers entsteht eine passend, aggressive Stimmung, welche konsequent beibehalten wird, jedoch teilweise in Folk-artigen Gesang umschlägt. Die Drums treiben richtig schön voran und lassen einen immer wieder in Entzücken verfallen, ob der ausgeklügelten Bridges und Breaks, wodurch eine sehr abwechslungsreiche Rhythmusfront geschaffen wird. Kurze Einspieler unterstützen die düstere Atmosphäre, welche durch gut arrangierte Riffs begleitet werden. Man bekommt ein äußerst strukturiertes Album geboten, mit sehr durchdachter Songgestaltung, welche voller Details steckt, die nur bei mehrmaligem Hören komplett erschlossen werden können. Trotzdem gehen die Songs gleich gut ins Ohr, werden aber nicht langweilig.

Untereinander weisen die Songs einen roten Faden auf, welcher sich durch das ganze Album zieht, jedoch keinesfalls Gleichklang bedeutet. Vielmehr assoziiert man mit den elf Songs eine Reise, voller Schlachten, Wut und Hass; Felder voller Leichen und verrottenden Kadavern; den blutüberströmten Weg in den Süden, gepflastert von Tod und Elend. Die Franzosen lassen dennoch eine gewisse Affinität zu Blues-Rhythmen durchscheinen, was besonders im sechsten Song: „In Every Grief-Stricken Blues“ deutlich wird. Dieser beginnt mit vergleichsweise fröhlichen Riffs und Clearvocals, welche dann jedoch zielsicher in melodiös gespieltem Black Metal enden. Das Album kommt erfreulicher Weise ohne Keyboards aus, bietet trotzdem viel Melodie und ist gut durchkonzipiert.

Selbst ein vollends akustischer Song hat es auf die Platte geschafft, der sich auch gut in die Tracklist einfügt. Die Abmischung kann sich wirklich hören lassen, alle Instrumente kommen gut zur Geltung, das Schlagzeug ist sehr sauber und nichts rauscht. Wer Vergleiche ziehen will, könnte unter Umständen Posthum,Elite oder auch Arckanum, jedoch nur in Maßen, heranziehen.

Eine gelungene Black Metal Platte, die viel Gehör finden sollte. Solider Black Metal, mit ausgefeilter Songgestaltung und guten Ideen. Die Franzosen sollte man definitiv im Auge oder im Ohre behalten. In diesem Sinne, mach euch auf den Weg gen Süden.

Glorior Belli · Meet Us at the Southern Sign · 2009

Redaktion

verfasst von Winterfreud666
vom 08.07.2009

9 / 10

Playlist

01 - Once in a Blood Red Moon
02 - The Forbidden Words
03 - Swamp That Shame
04 - There is But One Light
05 - My True Essence
06 - In Every Grief-Stricken Blues
07 - Nox Illuminatio Mea
08 - The Blazing Darkness (Of Luciferian Skies)
09 - Fivefold Thought
10 - Fires of the Sitra Ahra
11 - Meet Us at the Southern Sign