Die Eisenwald Tonschmiede ist natürlich nicht auf den Kopf gefallen und setzte im vergangenen Jahr wie Viele auf die große Post-Welle. In diesem Fall zeigten sich die deutschen Black Metaller Isolation gnädig und schusterten mit "Closing A Circle" ihr erstes Post Black Metal Album! Ob die Platte eher praktische Übung oder Meisterstück ist, soll folgen!

Anno 2011 mit einem Post Black Metal Album herauszustechen war sicherlich nicht einfach. Eine unheimliche Flut an neuen Bands und Platten flog auf den Markt, die man als Einzelner fast nicht zur Gänze überblicken konnte. Da musste man schon ganz dick auftragen, um hier zu punkten. Isolation beugen sich dem jedoch nicht, sondern gehen es eher gemütlich und experimentell an. Die Melodien der Herren gehen schnell ins Ohr, orientieren sich leicht an Alcest sowie Agalloch und haben unter Umständen auch einen Hauch früher Woods Of Desolation an sich. So schön einige Momente der Platte auch sind, das Gesamtbild bleibt leider immer etwas fad. So fehlt der richtige Funken, der einen in die Songs hineinzieht und der Sound klingt stets etwas schwachbrüstig. Sei es das pappige Schlagzeug, welches keinen richtigen Wumms hat und irgendwo im Hintergrund vor sich hinknattert oder die Mitten und Tiefen allgemein, die hier mehr aufgedreht werden könnten. Der Klang vermag nicht wirklich zu überzeugen. Hinzu kommt der wirklich eigenwillige Gesang von Johannes Schmid, der vielleicht eigenständig, aber deshalb noch lange nicht angenehm ist. Natürlich insistiere ich im Black Metal nicht gnadenlos auf Screams, aber hier wäre es vielleicht doch die bessere Wahl gewesen. Als andere Möglichkeit wäre ein anderer Sänger hilfreich gewesen, denn Schmid klingt doch eher nach einem noch gelangweilteren Smashing Pumpkins-Sänger, der auf Krampf versucht, nicht zu näseln. Das ist alles etwas schade, denn Potential haben die Songs definitiv und mit etwas mehr Arbeit wäre hier ein gediegenes Post Black Metal Album drin gewesen. Die Gitarrenarbeit gibt das definitiv her. Wer sich überzeugen will, sollte "One Day", "May You FAre Well" und "Fan The Flames" antesten.

"Closing A Circle" ist also doch eher noch der praktische Ausbildungsteil und wirkt auf vielen Posten leider noch zu unsauber, vielleicht sogar zu nachlässig, als dass die wirklich großen Momente aufkommen könnten. 2011 kamen einfach weitaus schwergewichtigere Sachen wie Altar Of Plagues und eben Woods Of Desolation auf den Markt. In dieser Liga können Isolation leider noch nicht mitspielen!

Isolation · Closing A Circle · 2011

Redaktion

verfasst von Winterfreud666
vom 05.01.2012

4 / 10

Playlist

01 - Something and Nothing
02 - Closing a Circle
03 - Never Enough
04 - This Moment
05 - Nomad
06 - One Day
07 - Fan the Flames
08 - There Will Be No Answer
09 - The Wasteland
10 - May you fare well