Mit The Body & Braveyoung erreicht uns eine amerikanische Experimental-Drone-Kollaboration, die nicht ganz zufällig zueinander gefunden hat. Bestritten sie bereits einige Auftritte gemeinsam, liegt nun mit "Nothing Passes" das erste Endprodukt des Kollektivs für den Heimbedarf vor. Eins sei gesagt, Drone meint hier auch Drone, ohne jegliche Rücksicht. Genau das ist auch ganz wunderbar an dieser Platte. Bekommt man bei Projekten wie Blackwolfgoat zwar interessantes, aber doch arg konzeptionelles Gitarrenbrummen geliefert, schaffen es The Body & Braveyoung, ein tief-drückendes Moment zu kreieren, welches ausgewogen und mitreißend alle Facetten von experimenteller Ambient-Musik aufzufahren versteht. Die Stimmung ist gediegen düster und die Melodien prägnant einprägsam und untermalend. Mimt der Opener noch einen gewissen orientalischen Touch, grätscht "Song Two" in über 15 Minuten und bester Heirs-Manier in die Gehörgänge. Dabei erweist sich die Platte als wahrer Cineast-Gigant, der sowohl nach Professor Layton, als auch nach Silent Hill zu klingen vermag, aber nebst den japanoesken Strukturen auch ganz schnell zu einem ruppigen Noise-Sturm anschwellen kann. Das Geheimnis scheint im vorsichtig eingefügten Xylophon zu liegen; feine Klang-Nuancen mit gigantischem Effekt. Dem nicht genug, ist auch für einen Ausflug in ruhige Country-Gefilde Platz. Mit "The Vision" erweist man Jenny Owen Youngs und Feist die Ehre, bleibt jedoch dem richtungsweisenden Drone-Gerüst stets treu. Eine zuckrige Ohrenlutschpastille! "Nothing Passes" muss bei jedem Ambient/ Drone-Fan in den Schrank! Vorallem, wenn man Heirs hört und auch gern mal einen Soundtrack durch die Boxen prügeln lässt. In diesem Sinne, Japano-Adventure-Drone!