Aus dem kleinen Bergländchen mit viel finanziellem Einfluss kommt der Fünfer Zirrus daher, um mit der Erstlings-EP „Garden City“ ein charmantes Metalcore-Set vorzulegen, welches zwar kurz, aber die wenigen Minuten durchaus wert ist.

Wenngleich es Album-werte sieben Titel sind, die diese EP in sich vereint, kommt man auf insgesamt nur 23 Minuten, von welchen ganze sechs Intro, Intermezzo und Outro sind. Die restlichen 17 Minuten, welche dann noch für vollwertige Stücke übrig bleiben, sind jedoch mit Qualität und Güte gefüllt; das muss man den Herren zugute halten. Dabei entwickelt sich die Scheibe von anfänglichem Progressive Rock sehr flink zu brachialem Metalcore, welcher melodisch und ausladend, die prototypisch klagende Note dieser Musikgattung mit ausgefeilten Kompositionen umgarnt. Das Produkt ist eine verzweiflungs-aggressive Stimmung, welche mitunter auch marginale Death-Anleihen in sich trägt, aber immer Metalcore bleibt und nicht wirklich weit aus dem Cluster fällt. Höchstens die cleane Zweitstimme in Bruce Dickinson-Manier (Iron Maiden) kann als Ausbruch aus den sowieso relativ weiten Schranken gewertet werden. Der Rest klingt nach einem durchaus gelungenem Hybriden aus Heaven Shall Burn, was vor allem das Riffing angeht, melodischen Emotionsschüben nach Parkway Drive-Art und einer atmosphärischen Verspieltheit, wie man sie von den Italienern At The Soundawn kennt. Besonders herausstechend ist dabei die Arbeit des Schlagzeugers, welcher die Songs knackig und prägnant nach vorn schiebt und jeden Rhythmus sauber und motiviert in die Trommeln haut. Auch der aus Shouts zusammengestellte Hauptgesang klingt sehr voll und energiegeladen und schneidet sich präzise durch den schubreichen Klangteppich aus Riffs und Basslinien. Dabei erinnert dieser in Teilen an End Of Days, was hauptsächlich mit dem hochfrequenten Abklang der Wortenden zu begründen ist.

Zirrus verfolgen hier eine relativ klar strukturierte Linie, die mit fein ausstaffierten Details aufwarten kann und von einem guten musikalischen Level zeugt, dass klangschöne, aber dennoch nur wenig neue Ideen in sich vereint. Aber wie so oft muss das Feuermachen ja nicht neu erfunden werden, um ein perfektes Steak zu grillen. Die EP wird derzeit übrigens auf der Myspace-Seite der Wolkisten gestreamt. In diesem Sinne, Axt raus, Kuchen backen!

Zirrus · Garden City · 2011

Redaktion

verfasst von Winterfreud666
vom 11.05.2011

7 / 10

Playlist

01 - Sowing
02 - Meteo
03 - My Brain (Shampoo In The Head)
04 - Scion
05 - Firepower
06 - Apostate To Sovereign
07 - Bloom