Wenn ich mir schon die Zeit nehme, Parkway Drive im Rahmen des diesjährigen Full Force vorzustellen, kann ich wenigstens noch ihre Diskographie vervollständigen, was insofern nicht schwierig ist, da sie bisher nur zwei Alben veröffentlicht haben.
Killing With A Smile war zwar bei weitem kein so gutes Debut-Album wie Ember to Inferno von Trivium, aber es konnte bei Metalcore-Fans doch schon einmal Erwartungen wecken, was die Zukunft der Band angeht. Die Kollaboration mit KSE-Gitarrist Adam Dutkiewicz erweist sich auch auf dem Zweitwerk „Horizons“ als fruchtbar, auch wenn man Parkway Drive vorwerfen kann, dass einige Riffs doch zu sehr an die ihrer Vorbilder erinnern. Ansonsten übertrifft die Schreibe ihren Vorgänger um einiges. Während ich bei „Killing With A Smile“ noch einen mangelnden Zusammenhang der einzelnen Songs untereinander und etwas holprige Übergänge bemängeln musste, sind solche Makel bei „Horizons“ schon gar nicht mehr zu erkennen.
Metalcore-kritische Leser dürften sich erfreut zeigen, wenn ich erwähne, dass sich Parkway Drive gesangstechnisch treu geblieben sind und fast gänzlich auf Clearvocals verzichtet haben, was man je nach persönlicher Präferenz gut, schlecht oder einfach egal finden kann. Thematisch und musikalisch wird mit Knüllern wie „Carrion“ oder „Frostbite“ ein für Metalcore Bands typisch melancholisches Setting geboten, wobei man oft genug den puren Hass aus den Tracks raushört, was jegliche Emo-Anleihen eliminiert. Vor allem gefällt die Geschwindigkeit der Platte – hier wird nicht lang und breit über die Themen der Songs sinniert, sondern selbige knallhart heruntergeprügelt, wie’s die Scheiße halt verdient hat.
Insgesamt ist „Horizons“ eine absolute Empfehlung vor allem an die Leute, die Metalcore wegen der Clearvocals nicht ab können. Ich empfehle jedem, der auf dem Force die Gelegenheit an, sich mal Parkway Drive anzuschauen, schon allein weil ich mir sicher bin, dass die Band es schafft, live genau so gut wie auf dem Träger zu klingen, schon allein weil nicht so unrealistisch abrupte Wechsel von Clearvocal zu Growls zu finden sie, wie z.B. bei Bands wie Soilwork. Guckt’s und hört’s euch einfach an.