Mal ehrlich, was gab es in diesem Jahr an wirklich gutem Melodic Death Metal? Ja die aktuelle Insomnium-Platte ist wieder super geworden, The Black Dahlia Murder besonnen sich wieder auf das, was schon “Nocturnal“ stark gemacht hat, aber sonst? In Flames muss man wohl nicht erwähnen, Arch Enemy machten mehr wegen ihrer Zusammenarbeit mit PETA von sich reden statt mit „Khaos Legions“, und wer erinnert sich noch an Devildrivers „Beast“?

Zum Glück ist der Untergrund immer wieder für eine Überraschung gut, die im Fall von December Flower sehr positiv ausfällt. Benannt nach einem alten In Flames-Song (?) sieht man sich selbst in der Tradition von Bands wie Unanimated, Gates Of Ishtar, etc.

Konkret heißt das: Keine Keyboards, keine Breakdowns oder ähnliches. Stattdessen wird im Zweifelsfall einfach mehr Gas gegeben und von hohen Screams zu tiefen Growls gewechselt. Das Rad erfinden die Deutschen zwar nicht neu, Cyclone Empire zeigt aber weise Voraussicht, die Band mit ihrem Debüt unter Vertrag zu nehmen. Grün hinter den Ohren sind December Flower nämlich auch nicht mehr und sammelten bereits bei Chronicle of Tyrants oder Cold Eternity Erfahrungen beim Songwriting. Das zeigt sich dann effektiv in Songs wie „As Darkness Reigns“ oder „Aeon“, die perfekt zwischen melodischer Eingängigkeit und kompromisslosen Prügelattacken pendeln und mit zum Besten gehören, was das Genre in diesem Jahr hervorgebracht hat.

„When All Life Ends“ ist letztlich ein sehr starkes Album geworden, das aber auch den ein oder anderen Füller beinhaltet. Außerdem könnten der Gesang noch etwas klarer rüberkommen. Für ein selbstproduziertes Debüt ist der Sound aber mehr als beeindruckend. Auf dass die Dezemberblume weiter wächst und gedeiht!

December Flower · When All Life Ends... · 2011

Redaktion

verfasst von Furfighter
vom 13.12.2011

8 / 10

Playlist

01 - Invasion (intro)
02 - The Apprentice
03 - Your Darkest Path
04 - As Darkness Reigns
05 - Aeon
06 - Dying Sun
07 - Life Ends
08 - Despise Your Life
09 - Lost in Twilight
10 - And Blood Has To Be Shed
11 - The Fountain (outro)